Arbeitsgruppe Wasserstoffinfrastruktursysteme
Die Arbeitsgruppe der „Wasserstoffinfrastruktursysteme“ beschäftigt sich mit dem flächendeckenden Ausbau der Energieinfrastruktur bei zielgerichteter Integration diverser Wasserstofftechnologien in bereits bestehende oder der Entwicklung neuer Energiesysteme.
Eine erfolgreiche Energiewende ist neben der Umstellung von Energieträgern nur durch eine gelebte Sektorenkopplung und eine damit verbundene effizientere Nutzung von Prozessketten möglich. Das bedeutet, dass nicht nur Zielprodukte von verschiedenen Verfahrensprozessen genutzt, sondern auch bisher unbeachtete Nebenprodukte verwendet werden müssen. So können verschiedene Sektoren und Energiesysteme miteinander gewinnbringend gekoppelt werden. Zur Veranschaulichung ist der Herstellungsprozess von grünem Wasserstoff zu betrachten: Während Wasser mit Hilfe von grünem Strom in (grünen) Wasserstoff und Sauerstoff gespalten wird, fällt als weiteres Nebenprodukt Prozessabwärme an. Durch eine Verknüpfung von Erzeugungs- und Bedarfsort für Wärme, können diese Bereiche erfolgreich gekoppelt werden. Ebenso können durch verschiedene Markt- und Standortanalysen weitere Bedarfsgruppen (Sektoren) an den Produkten (Sauerstoff) der Verfahrenskette identifiziert und miteinander verbunden werden.
Ein weiterer Ansatzpunkt des Fachbereichs ist die beim Ausbau von regenerativen Energiesystemen oft problematische Verfügbarkeit der erneuerbaren Energiequellen. Ganz der Frage nach „Woher die Energie nehmen, wenn die Sonne nicht scheint?“ soll mittels Wasserstofftechnologie ein speicherbarer Energieträger erzeugt werden, der für verschiedene Prozesse und Anwendungen zur Verfügung stehen soll, wenn auf besagte Energiequellen nicht zurückgegriffen werden kann. So können langfristig Kosten gesenkt und technischer Fortschritt gelebt werden.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass sich der Fachbereich „Wasserstoffinfrastruktursysteme“ mit der Gewinnung und Anwendung von Wasserstoff und -technologien und deren Integration in verschiedene Energiesysteme sowie Nutzbarmachung der entstehenden Synergieeffekte beschäftigt. Dabei stellt die Erstellung von verschiedenen, auf die Standorte und deren Energiesysteme abgestimmten Konzepte nur eine Basis für anschließende Umsetzungsphasen dar.