Das HySON-Institut
Übersicht
» Gründung
» Zusammenschluss starker Partner
» Satzungszweck des Vereins
» Ziele des HySON-Instituts
» Anwendungsorientierte Forschungsschwerpunkte
Gründung
Die Gründung des HySON-Instituts basiert auf zwei zentralen Feststellungen:
- Wasserstoff (H2) ist der Energieträger Nummer eins einer umfassenden und klimafreundlichen Energie- und Mobilitätswende. Eine Umstellung betrifft alle energierelevanten Bereiche von der Elektrizitätswirtschaft über das Verkehrswesen bis hin zur Wärmebereitstellung für Wohn- und Industriegebäude.
- Bereits seit 2015 gibt es im Raum Sonneberg eine Vielzahl von Projekten zum Einsatz von Wasserstoff, angefangen von der H2-Herstellung mithilfe eines dezentral einsetzbaren Elektrolyseurs bis hin zu seiner Anwendungen in Kraftfahrzeugen und Bahnen. Selbst das bei der Wasserstoff-Herstellung anfallende Nebenprodukt Sauerstoff wird sinnvoll genutzt, um beispielsweise in Kläranlagen den Wirkungsgrad zu verbessern und den Energiebedarf zu senken.
Für das erste Wasserstoff-Institut in Thüringen wurden zwei wirtschaftliche Einheiten gegründet: der „HySON – Förderverein Institut für Angewandte Wasserstoffforschung Sonneberg e.V.“ am 13. September 2018 sowie die „HySON – Institut für Angewandte Wasserstoffforschung gGmbH“ zum 10. Februar 2021.
Das HySON-Institut will die Entwicklung von Wasserstofftechnologien, Wasserstoffsystemen und den entsprechenden Infrastruktureinrichtungen voranbringen und aktiv den Technologietransfer mit Modellen für den praktischen Einsatz anbieten. Weiterhin soll eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit für Wasserstoff gegenwärtige Hemmschwellen abbauen und eine größere Offenheit gegenüber dem Energieträger Wasserstoff fördern, sowohl in der Wirtschaft als auch in der Bevölkerung.
Zusammenschluss starker Partner
Folglich haben sich im Förderverein des Instituts alle Akteure von Wasserstoff-Projekten aus Sonneberg mit weiteren thüringischen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammengeschlossen. Zu den Gründungsmitgliedern gehören:
- WAZ – Wasserversorgungs- und Abwasserzweckverband Sonneberg
- IAB – Institut für Angewandte Bauforschung Weimar gGmbH, Weimar
- Kyros Hydrogen Solutions GmbH, Neuhaus-Schierschnitz
- Bauhaus-Universität – Institut für zukunftsweisende Infrastruktursysteme, Weimar
- Stadt Sonneberg
- LIKRA – Licht- und Kraftwerke Sonneberg GmbH), Sonneberg
- TU Ilmenau – Institut für elektrische Energie und Steuerungstechnik, Ilmenau
- Stadtwerke Sonneberg
Satzungszweck des Vereins
„Zweck des Vereins ist es, die Forschung, Aus- und Fortbildung sowie die Praxis auf dem Gebiet der Anwendung von Wasserstofftechnologien, Wasserstoffsystemen und der dazugehörigen Infrastruktureinrichtungen durch eigene Tätigkeiten oder unter Zuhilfenahme gemeinnütziger Einrichtungen zu fördern. Zudem soll mit dem Verein die ökologische und soziale Bedeutung von Wasserstofftechnologien für die Gesellschaft aufgezeigt werden, die sich insbesondere im Erhalt unserer natürlichen Lebensbedingungen durch die Fokussierung auf aus erneuerbaren Energieträgern gewonnenem Wasserstoff widerspiegelt. Der Zweck wird vor allem durch die Neu- und Weiterentwicklung von Erzeugnissen, Verfahren und Systemen sowie die Rationalisierung bereits vorhandener Technologien, welche die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften, durch wissenschaftliche und theoretische-experimentelle Untersuchungen, durch Aufgaben der Qualitätssicherung sowie Beratung entweder durch eigene Tätigkeit oder die Beauftragung Dritter erfüllt. Weiterhin soll der Technologietransfer im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit und von Fachveranstaltungen sowie über die Mitgestaltung des technischen Regelwerks und von Standards unterstützt werden.“
Auszug Satzung HySon e.V.
Ziele des HySON-Instituts
- die Lücke zwischen Forschung und Anwendung der Industrie zu schließen
- forschungsbasierte Anwendung neuer Technologien für eine allgemeine, dauerhafte und wirtschaftliche Nutzung
- Weiterentwicklung von Wasserstoff-Kernelementen (Elektrolyseure, Brennstoffzellen oder auch Wasserstoff-Verbrennungsmotoren)
- Überführung von Prototypen in die Herstellung von Kleinserien und später in Serienproduktion
- Konstruktion von Lieferketten, Liefernetzwerken und Produktionstechnologien => Aufbau von Wertschöpfungsketten
- Entwickeln von Standards für die H2-Wirtschaft (für Produktgruppen und für Zertifizierungsstandards für dezentrale Anlagen)
- Aus- und Fortbildung von Spezialisten und Fachkräften in Unternehmen (berufsbegleitende Ausbildung)
- Weiterentwicklung von anwenderfreundlichen Lösungen zur Lagerung, Speicherung und zum Transport von H2
- Entwicklung von regionalen und überregionalen H2-Logistikkonzepten
- Unterstützung eines Verbundes zur beruflichen Ausbildung, universitären Lehre, anwendungsorientierten Forschung, industriellen Entwicklung und Produktion
Anwendungsorientierte Forschungsschwerpunkte des HySON-Instituts
- Wirtschaftlichkeits- und Machbarkeitsstudien für wasserstoffbasierten öffentlichen Personennahverkehr
- Wirtschaftlichkeits- und Machbarkeitsstudien von kombinierten Power-to-X und Mobilitätsprojekten
- Erarbeitung von wasserstoffbasierten Fuhrparklösungen
- Beratungsleistungen für Kommunen und kommunale Unternehmen
- Kombinierte Wasserstoff- und Sauerstoffnutzungen, beispielsweise für Kläranlagen
- Entwicklung und Erarbeitung von Speicher- und Logistiklösungen
- Einsatz von Wasserstoff zur Reduktion von CO2 in industriellen Herstellungsprozessen (z.B. Zementindustrie)
Weiterhin sollen industrienahe und technologieorientierte Einsatzmöglichkeiten erforscht werden:
- Unterstützung beim Markthochlauf von Aggregaten und Komponenten zur Wasserstoffnutzung
- Unterstützung bei der Schaffung einer Einsatztauglichkeit von Komponenten für Wasserstoffanwendung (Ventile, Sensorik, Schläuche, Rohrleitungen, Mess- und Regelungstechnik)
- Innovationsmanagement
- Unterstützung bei der Akquise von Fördermitteln
- Unterstützung bei Zulassungen, Zertifizierungen und TÜV Abnahmen und der Erstellung von Betriebsanleitungen
- Durchführen von Messreihen und Funktionstests
Der dritte Baustein des Aktionsplanes besteht im Aufbau einer nachhaltigen Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit:
- Durchführung von Tagungen und Seminaren
- Präsentationen bei Messen
- Kooperation mit Schulen und Universitäten
- Beratung von Industrie- und Handwerkskammern